Ex-In OWL

Experienced Involvement

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Vom Psychiatrie–Erfahrenen zum Experten durch Erfahrung

Vorstellung EX-IN OWL

Wer ist die EX-IN-Initiative OWL?

Die EX-IN-Initiative Ostwestfalen (OWL) hat sich aus dem OWL-Netzwerktreffen der organisierten Psychiatrie-Erfahrenen entwickelt. Durch die Beschäftigung mit der Fortbildung „Experienced Involvement“ (EX-IN) fanden sich Interessierte zusammen, die sich entschieden, die EX-IN-Fortbildung für Psychiatrie-Erfahrene in OWL zu ermöglichen. Psychiatrie-Erfahrene aus dem Umfeld der lokalen Selbsthilfe (Bielefeld, Detmold, Herford, Minden, Paderborn …) waren an der Gründung der Initiative beteiligt.

EX-IN OWL wird seit 2011 vom Verein Psychiatrie-Erfahrener Bielefeld (VPE) sowie von der Westfälischen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (WGSP) getragen und von den von Bodelschwinghschen Stiftungen (vBSB) unterstützt.

EX-IN-Qualifizierungen finden in verschiedenen Regionen in Deutschland statt und sind ursprünglich aus einem EU-Pilotprojekt hervorgegangen.

Zielsetzung

EX-IN OWL bietet psychiatrie-erfahrenen Personen eine strukturierte und fundierte Qualifizierungsmaßnahme. Die Initiative EX-IN OWL engagiert sich, die Fortbildung EX-IN (vom Verein F.O.K.U.S. in Bremen und anderen entwickelt – federführend ist hier Jörg Utschakowski) für Psychiatrie-Erfahrene aus OWL zu erschließen. Die Fortbildung soll gut erreichbar und finanzierbar sein. EX-IN OWL möchte die Ausbildung für Teilnehmer*innen unterstützend begleiten.

EX-IN OWL will Ansprechpartner für Interessierte in OWL sein und den Prozess derjenigen, die die Ausbildung durchlaufen, unterstützen.

Die Initiative will dazu beitragen, dass eine finanzielle Förderung der Kursteilnehmer*innen möglich wird. Sobald die Organisation des Kurses steht, wird sie sich um die Akquise von Geldern bemühen.

EX-IN OWL setzt sich dafür ein, dass die Fortbildung in professionellen Bereichen als Qualifizierung anerkannt wird. Es soll erreicht werden, dass Praktikumsplätze für EX-IN-Fortbildungsteilnehmer*innen zur Verfügung gestellt werden. Angestrebt wird, dass Stellen, Stellenanteile oder Honorarverträge bereitgestellt werden – mit angemessener Bezahlung.

Warum EX-IN?

Wir sehen in EX-IN eine gute Möglichkeit für Psychiatrie-Erfahrene, ihre eigenen Erlebnisse zu reflektieren und so zu verarbeiten, dass sie für andere Psychiatrie-Erfahrene nutzbar gemacht werden können – „vom Ich-Wissen zum Wir-Wissen“.

Darüber hinaus vermittelt die Fortbildung Fähigkeiten, um dieses Wissen in professionellen und semi-professionellen Zusammenhängen einzubringen – auf bezahlter Basis in angemessenem Umfang.

Diese Fähigkeiten von Psychiatrie-Erfahrenen – für andere nutzbar gemacht – sind aus unserer Sicht ein wesentlicher Baustein in psychiatrischen und psychosozialen Arbeitsfeldern, um Menschen in Krisen und mit psychischen Erkrankungen ergänzend zur bisherigen Versorgung mit Erfahrungswissen zu unterstützen und zu begleiten. EX-IN bietet aus unserer Sicht eine strukturierte und fundierte Ausbildung für Tätigkeiten in unterschiedlichen Institutionen in OWL, um Teams zu ergänzen – natürlich angemessen bezahlt.

Als ausgebildete Referent*innen für Fortbildungen für Betroffene und Profis, für Schulprojekte, Gremien etc. begrüßen wir die Qualifizierung von Betroffenen durch EX-IN, um die Aktivitäten der Selbsthilfe in OWL auszuweiten und aufrecht erhalten zu können.

In OWL existieren bereits viele Projekte, durchgeführt von Psychiatrie-Erfahrenen, wie das Peer-Counseling sowie Fortbildungen für Fachschulen und Bildungsträger. Bisher hängt vieles an einzelnen, wenigen Personen. Aus unserer Sicht bereichert die EX-IN-Fortbildung die Selbsthilfe – sowohl für den Einzelnen als auch für die Vereine.

Ausblick

Aus unserer Sicht ist die enge Verzahnung zwischen der Selbsthilfe in OWL und dem EX-IN-Projekt für beide Seiten gewinnbringend. Wir erhoffen uns, dass EX-IN-Ausgebildete in OWL anschließend auch die „Ausbildung für Ausbilder“ durchlaufen und weitere Psychiatrie-Erfahrene hier fortbilden.

Uns ist klar, dass EX-IN in der psychosozialen Arbeit Deutschlands noch ein Novum darstellt. Die Tatsache, dass Erfahrungswissen einen vielfältigen Schatz darstellt, wird bisher kaum genutzt.

Wir gehen davon aus, dass unterschiedliche Arbeitgeber es ermöglichen können, Voll- und Teilzeitstellen bei angemessener Bezahlung mit EX-IN-Absolvent*innen zu besetzen – auch wenn diese keine der üblichen Fachausbildungen aufweisen.

Möglichkeiten für bezahlte Tätigkeiten sehen wir derzeit vorwiegend in der Aus- und Fortbildung und in der Peer-Arbeit – sei es von professionellen Trägern organisiert oder selbstorganisiert.

Wir meinen, dass EX-IN auch dazu beiträgt, dass psychiatrieerfahrene Fachkräfte ihre eigenen Krisen- und Psychiatrieerfahrungen nicht mehr verschweigen und hintanstellen müssen, sondern diese mit Hilfe der Fortbildung als zusätzliche Qualifikation einbringen können.

Die Erfahrungen in Bremen und Hamburg sprechen dafür, dass sich eine zunehmende Akzeptanz für die Einbeziehung von Erfahrungswissen entwickeln kann. Es sollte in Zukunft selbstverständlicher werden, Psychiatrie-Erfahrene in der psychosozialen und Psychiatrie-Arbeitslandschaft einzusetzen.

Dies wird noch viel Kreativität erfordern – insbesondere aber auch Haltungsänderungen im Rahmen von Institutionen auf verschiedenen hierarchischen Ebenen.

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